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Bedeutet eine Beförderung gleich deutlich mehr Gehalt? Die Branche ist dabei entscheidend
Schon öfters haben wir Einkommensstudien analysiert. Eine allgemeine Erkenntnis daraus ist stets, dass nicht nur Qualifikation, Region, Alter und leider meist immer noch das Geschlecht, sondern auch die Branche, in welcher man tätig ist, entscheidend für die durchschnittliche Höhe des Einkommens sind.
In diesem Beitrag widmen wir uns explizit den Führungskräften. Gemeinhin möchte man annehmen, dass die Beförderung auf eine verantwortungsvolle Position mit einem deutlichen Gehaltsplus eingehen müsste. Die generelle Antwort lautet: ja, das ist der Fall, aber bei der Höhe bzw. dem Abstand zu den Unterstellten kommt es sehr auf die Branche an.
Besonders pikant ist dies auf der höchsten Führungsebene der Geschäftsführer. Wer es bis hierhin geschafft hat, übernimmt als gesetzlicher Vertreter eines Unternehmens die größtmögliche Verantwortung, hat aber meist auch einen großen Spielraum für seine Ideen und Pläne. Wenn dann noch das Betriebsklima passt und die Mitarbeiter engagiert sind, scheint alles in bester Ordnung. Doch viele Beschäftigte, denen eine solche Position angeboten wird, sind über das angebotene Einkommen verwundert. Gemeinhin rechnet man damit, in jedem Fall brutto sechsstellig zu verdienen. Dies ist in der Praxis aber mitnichten der Fall, wie eine neue Untersuchung von Gehalt.de belegt.
Dieses bekannte Internetportal hat aus seinem Datenbestand 3.255 Gehaltsdaten von oberen Führungskräften und Geschäftsführern analysiert. Conclusio ist, dass der Status eines „Chefs“ nicht zwingend zu einem hohen Einkommen führt. Am Beispiel der Gastronomie landen die Restaurantleiter mit etwas mehr als EUR 40.000 am wenigsten. Besonders in kleinen Restaurationsbetrieben verdienen sie mit knapp EUR 38.000 sogar noch weniger. Hier kommt meist zum Tragen, dass diese Leiter keine Umsatzverantwortung zu tragen haben, sich also die Verantwortung auf Organisation, Führung und Repräsentanz gegenüber Gästen und Lieferanten beschränkt. Denn die Küchenchefs liegen mit rund mit EUR 49.000 sogar über ihren Chefs. Es folgen Filialleiter im Einzelhandel mit rund EUR 51.000 sowie Heimleiter mit rund KEUR 53.000 und Lagerleiter mit rund KEUR 56.300. Zum Vergleich sei hier erwähnt, dass gut qualifizierte Fachkräfte in der IT oder dem Personalwesen ohne Führungs- und/oder Budgetverantwortung teils gleich oder sogar mehr pro Jahr erzielen. Zumindest, wenn die Branche generell besser bezahlt.
Die alte Regel, dass in der Industrie deutlich besser bezahlt wird als im Dienstleistungs- oder klassischen Handwerkssektor, gilt übrigens schon länger nicht mehr. Die Banken- und Versicherungswirtschaft steht schon seit mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze und trotz widriger Geschäftsentwicklungen vor allem bei vielen Banken scheint sich dies auch nicht zu ändern. Die dortigen Geschäftsführer erzielen nämlich jährlich mehr als KEUR 200.000. In ähnlichen Sphären bewegen sich deren Geschäftsführungskollegen in der Elektrotechnik. Erst dann folgen etwas überraschend die Unternehmensleiter in der Softwareindustrie. Diese Gehälter dort bewegen sich aber immer noch jenseits der Schallmauer von EUR 200.000. Leicht darunter folgt der Maschinenbau. Der Abstand steigt bei der Biotechnologiebranche mit rund KEUR 160.000. Diese Durchschnittswerte dürfen aber auch nicht über die goldende Regel hinwegtäuschen, als dass die Unternehmensgröße neben der Branche auch eine entscheidende Rolle spielt. Die Spitzengehälter von Geschäftsführern in großen Banken und Versicherungen beispielsweise liegen jenseits der EUR 340.000.
Dagegen müssen sich Geschäftsführer von Kultureinrichtungen am anderen Ende der Fahnenstange mit deutlich weniger Einkommen begnügen. Oftmals handelt es sich um öffentlich geförderte Konzerthäuser oder Theater. Hier wird gerne nach öffentlichem Tarif bezahlt. Das Jahresdurchschnittseinkommen dort liegt bei nur knapp EUR 79.000 brutto. Darauf folgt die schon angeschnittene Gastronomiebranche. Die Chefs im Hotel- und Gaststättenwesen mit P&L-Verantwortung erzielen zwar das Doppelte wie die Restaurantleiter oder 40 % mehr als die Küchenchefs, bei knapp EUR 80.000 Jahresgehalt ist aber in der Regel Schluss, in kleinen Betrieben sogar bei deutlich weniger. Auf gleicher Ebene finden sich die Geschäftsführer von Bildungseinrichtungen wieder, gefolgt von der Sozialbranche. Hier liegen die Jahresgehälter ein paar tausend Euro darüber. In Krankenhäusern erzielen die Verwaltungschefs meist rund EUR 90.000 brutto pro Jahr. Bemerkenswert ist auch hier der Blick auf die Maxima. Bei sehr großen Gastro- oder Hotelketten kann das Jahreseinkommen eines Geschäftsführers gut und gerne mehr als das Doppelte betragen, wie hier im Durchschnitt ermittelt, nämlich ca. EUR 140.000 pro Jahr. Hier liegen aber oft auch komplexe, meist internationale Strukturen an, es sind mehr als 1.000 Mitarbeiter zumindest indirekt zu führen und Teile des Gehalts sind stark erfolgsabhängig. Das gilt auch für die anderen hier erwähnten Branchen.
Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de