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Gescheiterte Bewerbung – keine Reaktion ist schlimmer als eine Absage

Egal, ob man sich auf eine neue Stelle oder z.B. auf ein Wohnungsangebot hin bewirbt: man gibt sich in der Regel große Mühe, möchte unter den anderen Mitbewerbern hervorstechen und ist aufgeregt, welche Reaktion man auf Empfängerseite auslöst. Nur was ist, wenn diese Reaktion gänzlich ausbleibt? Klar, eine Absage ist nie schön, man ist ggf. enttäuscht. Aber es liegt wenigstens ein Bescheid vor, mit dem man umgehen lernen kann. Psychologen haben herausgefunden, dass der Frust größer ist, wenn gar keine Reaktion erfolgt, eine Bewerbung also gewissermaßen im Sand verläuft. Oftmals verursachen das Fehlen jeglicher Reaktion gehörig Selbstzweifel.

 

Psychologen haben herausgefunden, dass sogar eine Standardabsage weniger negativ aufgefasst wird, als gar keine Reaktion. Dies gilt umso mehr, wenn man ein persönliches Vorstellungsgespräch auf eine Stelle oder eine Wohnung hatte und dann einfach gar nichts mehr hört. Viele Menschen, die eine solche Erfahrung machen, fühlen sich ausgegrenzt. Das spielt sich häufig im Unterbewusstsein ab, kann aber im Hinblick auf neue Aktivitäten bei der Suche gravierende Dauerfolgen haben.

 

Hierzu gibt es mittlerweile interessante Untersuchungen. So führten Schweizer Wissenschaftler ein Experiment durch, bei dem bestimmte Teilnehmer einen Ball selten und andere gar nicht zugespielt bekamen. Bei der anschließenden Evaluation stellte sich heraus, dass Teilnehmer, die auch nur selten den Ball erhalten hatten, im Hinblick auf ihr Selbstwertgefühl einigermaßen befriedigt waren, weil sie zumindest im Ansatz eine soziale Zugehörigkeit innerhalb der Gruppe erfahren hatten. Anders bei jenen, die den Ball nie erhalten hatten. Diese fühlten sich massiv ausgegrenzt. Diese Ergebnisse lassen sich auch auf andere Situationen übertragen. Selbst eine als unfreundlich empfundene Absage ist besser als gar keine Absage!

 

Was für die Wohnungssuche gilt, lässt sich exakt auch auf die Jobsuche übertragen. Daher sollten alle Arbeitgeber so sensibel sein und das Mindestmaß an zwischenmenschlicher Kommunikation einhalten. Auch und gerade im Falle einer Absage auf eine bestimmte Bewerbung. Sicherlich ist in Zeiten des Kampfes gegen Diskriminierung so, dass viele Arbeitgeber sich nicht mehr trauen, Absagegründe konkret zu nennen. Dennoch hat auch bei einer allgemein gehaltenen Absage der Kandidat wenigstens eine abschließende Reaktion. Moderne Softwareinstrumente wie etwa ein Bewerbermanagement unterstützen die Personalabteilungen dabei, dass kein Bewerber „auskommt“. Die Zeiten der hohen Papierstapel auf den Schreibtischen der Personalbüros sind jedenfalls in der Regel vorbei.

 

Noch ein oft unterschätzter Aspekt kommt hinzu: wer keinerlei Rückmeldung gibt, nimmt dem Gegenüber die Möglichkeit, aus der Situation zu lernen. Man lässt ihn gewissermaßen in der Luft hängen. Dies verstärkt noch das subjektive Gefühl der persönlichen Abwertung. Schließlich hat der Bewerber in der Regel viel Mühe in seine Eigendarstellung und die dazugehörige Aufbereitung der Unterlagen gesteckt. Früher war es bei den üblichen Papierbewerbungen Pflicht, diese als Eigentum des Bewerbers an diesen nach Ende des Bewerbungslaufs zurückzusenden. Dies entfällt bei den elektronischen Bewerbungen, was ein kleiner Nachteil ist, wenn die Büroorganisation Lücken aufweist. Schon aus Anstandsgründen sollten Arbeitgeber bei Bedarf hier nachbessern und jedem Kandidaten unabhängig von seiner Qualifikation dieses Mindestmaß an Wertschätzung entgegenbringen.

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de