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Milliardär aus Ägypten: „Krawatten haben als soziales Upgrade ausgedient!“

Ein modebewusster Weltbürger aus Ägypten spricht der Krawatte den bisherigen Statuscharakter ab, bescheinigt diesem Kleidungsstück aber eine Zukunft als Mode-Accessoire.

Herr Sawiris verkehrt als Investor und Unternehmer seit jeher in den besten Kreisen, lässt derzeit ein großes Tourismusresort in Westeuropa bauen, trägt aber stets auch zu wichtigen geschäftlichen Terminen ein offenes Hemd.

 

Bei Krawatten hat er nämlich das subjektive Empfinden, dass diese ihm den Hals zuschnüren könnten. Er ist daher nicht bereit, seine gefühlte Bewegungs- und Atmungsfreiheit diesem bisherigen sozialen Upgrade zu opfern, da er überzeugt ist, dass dieses heute keine Gültigkeit mehr hat. Früher gehörten Krawatten und dunkler Anzug zusammen. Die jungen wilden Unternehmer im Silicon Valley machten damit schon den 1990ern Schluss. Mit T-Shirts und Jeans signalisierten sie: „Du bist nichts Besonderes, nur weil Du einen Anzug trägst.“ Zunächst beschränkte sich diese Einstellung auf die hippen Branchen der IT, vor allem der Online-Start-Ups. Sukzessive erreicht sie aber weitere Wirtschaftsbereiche.

 

Für viele Berufstätige stellt sich daher zunehmend die Frage, ob man mit Krawatte von seinen Gesprächspartnern nicht als Spießer wahrgenommen wird.

Dies verneint Herr Sawiris deutlich. Man solle Menschen nie nach ihrer Kleidung beurteilen, außer sie zeigten einen aggressiv schlechten Geschmack. Dies wäre der Fall, wenn Sie zum Beispiel zu Ihrem karierten Jackett kein weißes, sondern ein gestreiftes Hemd trügen. Stilbrüche an sich wären aber eine andere Diskussion.

 

Sehen wir also bald den Tod der Krawatte? Auch dies verneint der ägyptische Weltbürger. Früher sandten Krawatten und Anzüge die Botschaft „Seriosität“ aus. Künftig sind sie Modeaccessoires wie grüne, rote, blaue Hosen und Jeans. Statt Status- ein Modesymbol: Das ist die Zukunft, womit auch Krawatten noch stärker als bisher Wandel unterliegen werden, in Form, Farbe und Design.

 

Der Bewusstseinswandel scheint überraschenderweise weltweit stattzufinden. Also sowohl in der westlichen Welt, als auch im arabischen Raum und sowieso in Asien. Dort und in Afrika ist die Krawatte schließlich Teil der von den europäischen Kolonialherren seinerzeit mitgebrachten Bekleidungsvorschriften. Mit steigendem Selbstbewusstsein dieser Weltregionen findet dort eine beschleunigte Emanzipation statt. So ließ der chinesische Präsident als Gastgeber der APEC Staaten Anfang November 2014 die versammelten Staats- und Regierungschefs traditionelle chinesische Oberbekleidung zum Arbeitsbankett tragen.

Unabhängig von solchen Gesten sehen wir aber Präsidenten und andere ranghohe Politiker bei offiziellen Gelegenheiten mit offenen Hemden. Dies hängt auch mit einem gesellschaftlichen Bewusstseinswandel zusammen: die Welt betrachtet diese Gruppe mehr und mehr als normale Menschen. Damit gelten für sie die Regeln wie für jedermann.

 

Dennoch gibt es noch genügend Gelegenheiten, als Mann eine Krawatte quasi auszuführen: zum Beispiel in einem klassisches Konzert oder bei einem Staatsempfang. Es gibt Situationen, da wird es nach wie vor erwartet. Ein Verzicht auf dieses Accessoire würde einem schnell als Arroganz ausgelegt, als wollte man die Erwartungen bewusst nicht erfüllen. Es ist letztlich situationsabhängig, vor allem im Hinblick auf die Frage, wo man zusammenkommt (an einem Strand ist eine Krawatte entbehrlich!) und ob sich Gesprächspartner auf einer hierarchischen Ebene befinden oder eben nicht.

Andere anerkannte Kleidungsfragen sind von diesem spezifischen Thema übrigens nicht berührt. So ist es weiterhin allgemein usus, dass man die Hemdmanschette ein Stück weit zwischen Handrücken und Saum des Jacketts sehen können sollte. Ergo eine klare Absage an die in Mitteleuropa so beliebten Kurzarmhemden. Wer kein Busfahrer oder Polizist (im Sommer) ist, sollte darauf besser verzichten. Ein stilistisches Zeichen vermittelt der Träger damit nämlich nicht.

 

Fernab der Geschäftswelt verrät der Touristikfachmann Sawiris noch Fragen zum Verhalten gerade der deutschen Urlauber im fernen Ausland: Sind unsere Landsleute bei vielen Gelegenheiten zu schlecht gekleidet? Sind Frauen mit Spaghetti-Trägern zum Beispiel in Ägypten akzeptabel?

Herr Sawiris hat dazu keine generelle Ansicht. Was ihn nicht stört, kann er auch nicht grundsätzlich ablehnen. Eine leicht bekleidete Frau mit engen Hosen in Luxor betreibt nach seinem Empfinden eine übertriebene Form der Selbstverwirklichung, weil sie örtliche Traditionen einfach ignoriert. Es reicht aber, wenn sie ein Zeichen setzt, etwa durch ein etwas begrenztes Dekolleté. Auf der anderen Seite akzeptiere er auch keine rigiden Kleidervorschriften, wie sie islamistische Kreise gerne durchsetzen würden. Die Lösung liegt irgendwo in der Mitte.

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de