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Urlaub und Erholung sind manchmal zwei Paar Stiefel

Prominente Fälle und steigende Fallzahlen von Burnout machen immer wieder deutlich: Erholung ist wichtig. Nicht umsonst gibt es den gesetzlichen Urlaubsanspruch. Dementsprechend sollte man den Urlaub auch zur Erholung nutzen; eine Selbstverständlichkeit könnte man meinen, aber es kommt mehr und mehr vor, dass Mitarbeiter auch im Urlaub Dokumente bearbeiten, E-Mails beantworten, oder sogar an Telefonkonferenzen teilnehmen. Sei es aus Angst um den Arbeitsplatz, oder weil sie sonst das Arbeitspensum das sich bis ans Urlaubsende anstauen würde nicht schaffen könnten, oder die Unfähigkeit loszulassen, es gibt viele Gründe warum Arbeitnehmer es nicht schaffen, abzuschalten.

Wie also lässt sich die notwendige Entspannung doch noch finden?

Hier lautet die alleroberste Regel: abschalten! Gemeint sind hier das Handy, Blackberry, und andere elektronische Geräte. Es ist heute chic, unabkömmlich zu sein. Wenn man die Sache aber genauer betrachtet, ist diese Vorstellung in den meisten Fällen eher dem eigenen Ego als unternehmerischen Gegebenheiten geschuldet. Seien sie ehrlich: Bricht die Welt wirklich zusammen wenn Sie mal ein paar Tage nicht da sind. Oder anders formuliert, glauben sie wirklich nicht, dass die Kollegen evtl. auch ganz gute Arbeit leisten und den Laden am Laufen halten können?

Für unverbesserliche Workoholics gibt es noch etwas zu beachten: Manche Lösung für ein Problem findet sich erst mit etwas Abstand, und die besten Ideen kommen sowieso meist wenn man gerade etwas ganz anderes macht.

Seien Sie nicht erreichbar, und das konsequent. Sie werden sehen, die Welt dreht sich weiter. Wenn es keine klare Trennung zwischen Privat- und Diensttelefon gibt, etwa weil die Kollegen die private Nummer kennen und auch gerne wählen, gehen Sie einfach nicht ran wenn die Nummer vom Büro angezeigt wird. Der automatische Abruf von Geschäftsemails mit dem Mobiltelefon sollte sowieso abgeschaltet sein – schon wegen der Roaming-Gebühren.

Und wer jetzt wirklich und nach besten Bemühungen und ehrlicher Analyse ob es wirklich nötig ist immer noch verfügbar sein muss, sollte einige Regel einhalten, und diese auch kommunizieren:

Idealerweise sollte eine gewisse Zeit der Erreichbarkeit festgelegt werden, etwa vormittags, damit zumindest ein Teil des Tages komplett abgeschaltet werden kann.

Lassen Sie alle relevanten Personen wissen, dass sie nun im Urlaub und stellen Sie klar, dass Sie nur für Notfälle erreichbar sein werden. Dabei sollten sie nicht vergessen, gleich noch eine knappe Definition mitzuliefern, was genau unter einem Notfall zu verstehen ist.

Ich kannte einen Top-Manager bei der Bahn, der im Urlaubsort des Öfteren um Fahrplanauskünfte ersucht wurde, da das Telefon zu gewissen Zeiten einfach umgeleitet wurde.   Er hat dann auch freundlich den Fahrplan gezückt (ja, er hatte die Druckversion eingepackt!!) und die Verbinden für die anrufende Person herausgesucht. Man kann sich vorstellen, dass die beim gemeinsamen Abendessen versammelte Großfamilie nur leidlich begeistert war.

Das ist ein weiterer Punkt, der für das „abschalten“ spricht: Nicht nur Sie werden profitieren, sondern auch Ihr Partner und auch Kinder werden es Ihnen danken, wenn einmal nicht mitten im Dinner, beim Sandburgen bauen, oder dem Fahrradausflug plötzlich das Telefon klingelt und die gemeinsame Aktivität unterbrochen werden muss, weil die Kollegen grundsätzlich wichtiger sind. Das klingt harsch, ist aber ein Eindruck, der sich insbesondere bei Kindern gerne festsetzen kann.

Natürlich ist klar, dass jemand, der im Alltag stark eingebunden ist und ständig unter Strom steht sich mit dem „abschalten“ schwer tut. In solchen Fällen gibt es dann gerne Symptome, die Entzugserscheinungen nicht ganz unähnlich sind. Oder denen eines Teenagers, der nun plötzlich im Urlaub nicht mehr in Echtzeit über alle Facebook-Aktivitäten der Freunde auf dem Laufenden ist.

Hier hilft manchmal eine schrittweise Entwöhnung. Versuchen Sie nicht sofort vom vollen Terminkalender auf Nichtstun umzuschalten. Das funktioniert bei den wenigsten. Versuchen Sie es mit einem letzten halben Tag im Büro (oder Home Office) und dann einem Ausflug.

Den richtigen Mix aus Aktivität und Entspannung muss jeder selbst finden – was oft durch unterschiedliche Vorstellungen einzelner Familienmitglieder erschwert wird. Wichtig ist aber auf alle Fälle, Freiräume für Spontanität zu wahren und nicht jede Minute gleich wieder zu verplanen.

Wichtig ist – auch dies ein sehr banales Stückchen Weisheit das sehr gerne vergessen wird – dass man dabei Spaß hat. Eine Besichtigung von Notre Dame ist nicht Plicht, nur weil man gerade in Paris ist und die Tour durch sämtliche Museen der Stadt vielleicht zum Selbstbild eines gebildeten Bürgers gehörend versteht. Wenn alle Beteiligten lieber einfach durch die Cafés der Stadt ziehen würden, ist das vollkommen in Ordnung.

Auch wer Kultur wirklich liebt, Museen genießt, und sich ganz der Architektur einer Stadt hingeben kann, sollte allerdings auch mal einen Ausflug ins Grüne machen – und dabei möglichst ein paar Feunde mitnehmen. Beide senken nämlich nachweislich die Levels an Stresshormonen im Blut.

Also dann, schönen Urlaub!

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de